Das Rheinische Braunkohlerevier
Die Umsiedlung der Dörfer
Der Kohlebagger zwischen Lützerath und Keyenberg.
Bleiben alle Dörfer?
Immerath, Lützerath, Keyenberg, Kuckum, Berverath, Oberwestrich, Unterwestrich, Manheim, Morschenich.
Fallen sie? Bleiben sie? Teilweise sind sie schon weg. Die neue Leitentscheidung gibt Aufschub, aber eben nur Aufschub. Was ist mit dem Gutachten?
Was ist mit der Heimat?
Umsiedlung?
Für einige undenkbar.
Die Mahnwache in Lützerath, ständige Anlaufstelle für den Protest, „Alle Dörfer bleiben”, ein Verein, der aufklärt und kämpft. Klimaschutzaktivisten und Bevölkerung versuchen es abzuwenden, aber die Bagger rücken näher.
Die Umsiedlung
Die geplante Tagebau-Erweiterung
Hier geht es um mehrere Dörfer, die der gelanten Erweiterung des Tagebaus Garzweiler 2 weichen sollen. Diese Dörfer sind zum Teil schon im 14. Jahrhundert entstanden und haben feste Dorfgemeinschaften mit lang entwickelten Traditionen. Eine Umsiedlung würde Nachbarschaften und diese Traditionen zerstören. Angesichts der Tatsache, dass der Kohleausstieg in Deutschland längst geplant ist, fragt man sich, ob diese Umsiedlungen noch Notwendigkeit haben.
Die Dörfer, die durch einen der Tagebaue oder eine Randlage betroffen oder schon zerstört sind: Manheim, Morschenich, Berverath, Keyenberg, Kuckum, Lützerath, Oberwestrich, Unterwestrich, immerath,, Holzweiler, Kaulhausen, Wanlo.
Die Gegenwehr
Viele Organisationen kämpfen gegen die Umsiedlung und Zerstörung der Dörfer. Sowohl Anwohner, wie Klimaaktivisten protestieren gegen einen Ausbau des Braunkohletagebaus. (Links am Ende der Seite)
Die Dörfer
Impressionen einer Gegend
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Die Umsiedlung
Lützerath wird, genau wie Immerath, nach Immerath neu umgesiedelt.
Manheim wird nach Manheim-Neu umgesiedelt.
Berveratth, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Keyenberg werden in die entsprechenden neuen Dörfer bei Erkelenz umgesiedelt.
Alt, mit Familiengeschichte, einer gewachsenen Dorfgemeinschaft gegen neu luxuriös, komfortabel, modern.
Land gegen Land, Wert gegen Wert? Was macht es mit den Menschen?
In Memoriam
Das Grab der Dörfer
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Diese Dörfer mussten weichen, weil der Tagebau Garzweiler erweitert wurde.
Sie sollen nicht vergessen werden. In den letzten 1000 Jahren hat dort viel stattgefunden.
Für Infos klicken Sie auf die Dörfer. Sie können das Bild verschieben, um weitere Dörfer zu sehen.
Protest gegen die Braunkohle - für die Dörfer
Menschenkette zwischen Lützerath und Keyenberg am 07.08.2021
Entwidmung der Kirchen
Ausgerechnet am 1. Advent 2021 werden die Kirchen der drei Dörfer Keyenberg, Berverath und Kuckum entwidmet. Eine Farce.
Zitat WDR: "Auch wenn die künftige Bundesregierung den Erhalt der Dörfer in dieser Woche in Aussicht gestellt hat, das Bistum Aachen hält an seinem Fahrplan fest. Die Kirchen sind bereits an den RWE-Konzern verkauft worden, jetzt folgte die Entwidmung." (Link)
Nicht erst seit gestern...
...fotografierten und dokumentierten Menschen diese Gegend. Vielleicht früher aus anderen Gründen als heute. Es geht hier um die 70er und 80er Jahre. Schloss Harff wurde gesprengt, der Ort Harff, Königshoven und Fortuna abgerissen. Damals war noch nicht, wie heute der Klimawandel und der Kohleausstieg präsent. Jeder fotografierte aus anderen Gründen. Um Dinge nicht in Vergessenheit versinken zu lassen, um eine Dokumentation zu machen. Ich habe hier ein paar Fotos, die der Fotograf Norbert Garborini (verstorben im Jahr 1981, im Alter von 34 Jahren) teils selbst fotografiert hat und teils gesammelt hat. Er schrieb einen Aufsatz dazu, den er in der Schriftenreihe zur Kunstpädagogik veröffentlicht hat. Der Titel: Zur Mehrdeutigkeit von Bildaussagen in der Dokumentarfotografie. (Laden Sie sich hier gerne das PDF herunter)
All das soll nicht vergessen werden. Seine damalige Frau, Mariele Petersen stellte mir die Auszüge freundlicherweise zur Verfügung.
Dann fand ich noch Teile einer Semesterarbeit, die ich selbst im Jahr 1983 an der FH Aachen erstellt habe. (leider nur noch in sehr fragmentarisch).
Lützerath
Es ist der 09.01.2023
Die nächsten Tage werden zeigen, was aus Lützerath wird.
Es wird alles für die Räumung vorbereitet. Am 14. 01. ist noch eine Groß-Demo geplant. Ich werde nicht zum Dokumentieren hinfahren können, da ich momentan kein Fahrzeug habe. Muss mich auf Kollegen und die Presse verlassen.
Dezember 2022
Im Dezember machte ich diese Bild oben. Also war der Bundestag im Juli eher pro Lützerath eingestellt. (hört sich für mich so an.)
Alles in allem ist es eine politische Entscheidung, die wohl nicht rational zu erklären ist. Ich verstehe es nicht. Ich bin weder Klima-Aktivist noch Politiker, ich versuche nur zu dokumentieren, was geschieht. Dennoch würde ich es gerne verstehen.
Ich werde Sie auf dem Laufenden halten, soweit ich kann.
Ein Überblick über das Revier
Lützerath
2021 - Lützerath wurde im Januar diesen Jahres halb abgerissen. Laut der Neuen Leitentscheidung soll dieser Ort noch vollständig dem Tagebau zum Opfer fallen. Hier befindet sich auch die Mahnwache, wo viele Menschen in Aktionen gegen den Tagebau protestieren.
Hambacher Forst
Der Hambacher Forst darf bleiben. Nahe an der Abbruchkante zum Tagebau Hambach. Es gibt Diskussionen, ob dem Wald das Wasser entzogen wird, er durch den Tagebau geschädigt wird. Die Klimaaktivisten haben den Wald seit 2012 besetzt und sind noch vor Ort.
Dies ist nur der "Restwald" eines riesigen Waldgebietes, das bis Jülich reichte.
Immerath
Das ist alles, was von dem Dorf Immerath mit seinem einst so bekannten Dom heute übrig geblieben ist. Schon lange verlassen, wurde es 2018 abgerissen.
Manheim
In diesem Ort stehen jedes mal, wenn ich ihn besuche wieder weniger Häuser. Der Ort wird vollständig abgerissen. Herr Dr. Pinkwart sagte bei der Verkündung der neuen Leitentscheidung, dass die Kirche eventuell stehen bleiben könne. Hm? Was soll man davon halten?
Keyenberg
Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich sind die 5 Dörfer, die nach der neuen Leitentscheidung von 2021 bis zum Jahr 2026 Aufschub bekommen haben mit der Umsiedlung. Aufschub? Keine endgültige Entscheidung. Die Angst bleibt.
Tagebau Garzweiler
Der Großtagebau Garzweiler (später Garzweiler I genannt) entstand im Jahre 1983 durch den Zusammenschluss der Abbaufelder Frimmersdorf-Süd sowie Frimmersdorf-West.
Am 31. März 1995 genehmigte die nordrhein-westfälische Landesregierung den Braunkohlenplan Garzweiler II. Hier soll noch bis 2038 Kohle gefördert werden.
Kraftwerk Neurath
Das Kraftwerk Neurath liegt im Süden von Grevenbroich und grenzt an das Gebiet der Gemeinde Rommerskirchen und der Stadt Bedburg an. Es ist, mit 4.400 Megawatt, das größte Kraftwerk in Deutschland und das zweitgrößte Braunkohlekraftwerk Europas nach dem Kraftwerk Bełchatów in Polen.
Mit einem CO2-Ausstoß von 32,1 Mio. Tonnen verursachte das Kraftwerk im Jahr 2015 die zweithöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke
Kraftwerk Niederaussem
Das Kraftwerk Niederaußem ist ein mit Braunkohle betriebenes Kraftwerk in Bergheim-Niederaußem (Rhein-Erft-Kreis). Die Blöcke A und B wurden gegen Ende 2012 mit Inbetriebnahme der beiden BoA-Blöcke am Kraftwerk Neurath stillgelegt.
Mit einer Gesamtleistung von 3099 MW netto ist es nach dem Kraftwerk Neurath das zweitleistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands und verursachte im Jahr 2015 zugleich die dritthöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke.
Zum Kraftwerk gehört der mit 200 Metern zweithöchste Kühlturm der Welt.
Kraftwerk Frimmersdorf
Das Kraftwerk Frimmersdorf ist ein Braunkohlekraftwerk in der Stadt Grevenbroich. Zwischenzeitlich war es eines der größten Braunkohlekraftwerke in Deutschland und Anfang der 1970er Jahre das größte der Welt. Es liegt unmittelbar am Tagebau Garzweiler.
Aktuell befinden sich nach mehreren Stilllegungen noch zwei 300-MW-Blöcke in der deutschen Sicherheitsbereitschaft. Die endgültige Abschaltung der beiden Blöcke ist für den 1. Oktober 2021 vorgesehen.
Sophienhöhe
Die Sophienhöhe, auch Monte Sophia genannt, ist eine durch den Abbau von Braunkohleflözen des Tagebaus Hambach entstandene rekultivierte Abraumhalde, die bei Jülich im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen) gelegen etwa 13 km² Fläche bedeckt und deren höchste Stelle auf 301,8 m ü. NHN liegt. Der Name leitet sich aus den in der Nähe der heutigen Sophienhöhe gelegenen Gutsbetrieben Sophienwald und Sophienerde ab.
Tagebau Hambach
Der Tagebau Hambach ist der größte von der RWE Power AG[2] betriebene Tagebau im Rheinischen Braunkohlerevier. Er betrifft die Gemeinden Niederzier, Kreis Düren, und Elsdorf, Rhein-Erft-Kreis. Der Tagebau Hambach ist aufgrund der mit ihm einhergehenden Abgase der Kohleverbrennung und weiterer Umweltzerstörung, unter anderem der Rodung des Hambacher Forsts, umstritten. Über 1000 Jahre alte Ortschaften wie Manheim müssen dem Tagebau weichen.
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Lützerath
Sitz der Mahnwache2021 - Lützerath wurde im Januar diesen Jahres halb abgerissen. Laut der Neuen Leitentscheidung soll dieser Ort noch vollständig dem Tagebau zum Opfer fallen. Hier befindet sich auch die Mahnwache, wo viele Menschen in Aktionen gegen den Tagebau protestieren.
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Hambacher Forst
Der Hambacher Forst darf bleiben. Nahe an der Abbruchkante zum Tagebau Hambach. Es gibt Diskussionen, ob dem Wald das Wasser entzogen wird, er durch den Tagebau geschädigt wird. Die Klimaaktivisten haben den Wald seit 2012 besetzt und sind noch vor Ort.
Dies ist nur der "Restwald" eines riesigen Waldgebietes, das bis Jülich reichte.
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Immerath
Das ist alles, was von dem Dorf Immerath mit seinem einst so bekannten Dom heute übrig geblieben ist. Schon lange verlassen, wurde es 2018 abgerissen.
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Manheim
In diesem Ort stehen jedes mal, wenn ich ihn besuche wieder weniger Häuser. Der Ort wird vollständig abgerissen. Herr Dr. Pinkwart sagte bei der Verkündung der neuen Leitentscheidung, dass die Kirche eventuell stehen bleiben könne. Hm? Was soll man davon halten?
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Keyenberg
Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich sind die 5 Dörfer, die nach der neuen Leitentscheidung von 2021 bis zum Jahr 2026 Aufschub bekommen haben mit der Umsiedlung. Aufschub? Keine endgültige Entscheidung. Die Angst bleibt.
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Tagebau Garzweiler
Der Großtagebau Garzweiler (später Garzweiler I genannt) entstand im Jahre 1983 durch den Zusammenschluss der Abbaufelder Frimmersdorf-Süd sowie Frimmersdorf-West.
Am 31. März 1995 genehmigte die nordrhein-westfälische Landesregierung den Braunkohlenplan Garzweiler II. Hier soll noch bis 2038 Kohle gefördert werden.
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Kraftwerk Neurath
Das Kraftwerk Neurath liegt im Süden von Grevenbroich und grenzt an das Gebiet der Gemeinde Rommerskirchen und der Stadt Bedburg an. Es ist, mit 4.400 Megawatt, das größte Kraftwerk in Deutschland und das zweitgrößte Braunkohlekraftwerk Europas nach dem Kraftwerk Bełchatów in Polen.
Mit einem CO2-Ausstoß von 32,1 Mio. Tonnen verursachte das Kraftwerk im Jahr 2015 die zweithöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke -
Kraftwerk Niederaussem
Das Kraftwerk Niederaußem ist ein mit Braunkohle betriebenes Kraftwerk in Bergheim-Niederaußem (Rhein-Erft-Kreis). Die Blöcke A und B wurden gegen Ende 2012 mit Inbetriebnahme der beiden BoA-Blöcke am Kraftwerk Neurath stillgelegt.
Mit einer Gesamtleistung von 3099 MW netto ist es nach dem Kraftwerk Neurath das zweitleistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands und verursachte im Jahr 2015 zugleich die dritthöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke.
Zum Kraftwerk gehört der mit 200 Metern zweithöchste Kühlturm der Welt. -
Kraftwerk Frimmersdorf
Das Kraftwerk Frimmersdorf ist ein Braunkohlekraftwerk in der Stadt Grevenbroich. Zwischenzeitlich war es eines der größten Braunkohlekraftwerke in Deutschland und Anfang der 1970er Jahre das größte der Welt. Es liegt unmittelbar am Tagebau Garzweiler.
Aktuell befinden sich nach mehreren Stilllegungen noch zwei 300-MW-Blöcke in der deutschen Sicherheitsbereitschaft. Die endgültige Abschaltung der beiden Blöcke ist für den 1. Oktober 2021 vorgesehen. -
Sophienhöhe
Die Sophienhöhe, auch Monte Sophia genannt, ist eine durch den Abbau von Braunkohleflözen des Tagebaus Hambach entstandene rekultivierte Abraumhalde, die bei Jülich im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen) gelegen etwa 13 km² Fläche bedeckt und deren höchste Stelle auf 301,8 m ü. NHN liegt. Der Name leitet sich aus den in der Nähe der heutigen Sophienhöhe gelegenen Gutsbetrieben Sophienwald und Sophienerde ab.
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Tagebau Hambach
Der Tagebau Hambach ist der größte von der RWE Power AG[2] betriebene Tagebau im Rheinischen Braunkohlerevier. Er betrifft die Gemeinden Niederzier, Kreis Düren, und Elsdorf, Rhein-Erft-Kreis. Der Tagebau Hambach ist aufgrund der mit ihm einhergehenden Abgase der Kohleverbrennung und weiterer Umweltzerstörung, unter anderem der Rodung des Hambacher Forsts, umstritten. Über 1000 Jahre alte Ortschaften wie Manheim müssen dem Tagebau weichen.
Rheinisches Braunkohlerevier (DE) Openstreetmaps (CC BY-SA 2.0)